Prof. Ceija Stojka ist am 28.01.2013 im Alter von 79 Jahren gestorben. Sie wurde 1933 als Kind fahrender Lowara in einem steirischen Dorfgasthof geboren. Als Kind wurde sie mit ihrer Familie von den Nationalsozialisten verschleppt. Sie überlebte die Konzentrationslager Auschwitz, Bergen-Belsen und Ravensbrück. In den 1980er Jahren war sie die erste Romni, die ihre Erlebnisse aus der NS-Zeit aufschrieb und veröffentlichte. Sie leistete damit einen wertvollen Beitrag zur Aufarbeitung des bis dahin größtenteils verschwiegenen Völkermordes an den österreichischen Roma und Sinti. Die Erlebnisse dieser Zeit verarbeitete die autodidaktische Malerin auch in ihren Bildern. Bis kurz vor ihrem Tod engagierte sich Ceija Stojka für die Aufarbeitung des Völkermordes und gegen die Diskriminierung der Roma heute. In hunderten Workshops führte sie Gespräche mit SchülerInnen und erzählte ihnen von ihren Erlebnissen während der NS-Zeit, aber auch vom Leben und der Kultur der Lowara vor und nach dem Krieg. Für ihre künstlerische und politische Arbeit wurde sie vielfach ausgezeichnet, 2009 wurde ihr der Berufstitel Professorin verliehen.
Text und Foto: Romano-Centro Wien