Hermann Leopoldi, 1888-1951, in Meidling geborener Komponist, Kabarettist und Sänger, war einer der großen österreichischen Künstler der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sein unzweifelhaftes Genie verschaffte ihm früh große Popularität – die ihn vor der Deportation ins KZ durch die Nazis nicht retten konnte. Von seiner Frau freigekauft, emigrierte Leopoldi in die USA, wo er ebenfalls sofort zum Star avancierte. Als einen der wenigen Künstler lud ihn das Nachkriegsösterreich zur Rückkehr nach Wien ein.
Hermann Leopoldi hinterließ Melodien, die unsterblich sind: In einem kleinen Café in Hernals, I´ bin a stiller Zecher, Schnucki, ach Schnucki und Schön ist so ein Ringelspiel sind nur einige Beispiele. Dem Fussballstar Josef Uridil setzte Leopoldi mit dem Gassenhauer Heute spielt der Uridil ein Denkmal. Die Texte von Leopoldis Werken haben einen hohen Wiedererkennungswert; selten kommt die deutsche Sprache in Liedern so verspielt und weich daher. Mit Die Novaks aus Prag hat Leopoldi das Unglück der jüdischen Emigranten, die vor dem Nazi-Horror flüchteten, zärtlich musikalisch beschrieben.
Und doch läuft Hermann Leopoldi Gefahr langsam in Vergessenheit zu geraten. Bela Koreny, Andrea Eckert und Cornelius Obonya haben dem nun mit einem grandiosen Programm entgegengewirkt, dem viele Aufführungen zu wünschen sind!
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