Von Friedrich Zawrel war an dieser Stelle schon die Rede: der gefragte Zeitzeuge und Träger des Goldenen Verdienstzeichens der Stadt Wien spricht in den letzten Monaten immer häufiger von einem jungen Künstler, von Nikolaus Habjan. Und er spricht seit Beginn der Bekanntschaft zumeist vom „Puppenspieler“; erst in jüngster Zeit verwendet Herr Zawrel zunehmend den Vornamen des Künstlers.
Nikolaus Habjan hat Friedrich Zawrel und anderen Opfern des Nationalsozialismus, den Kindern insbesondere, mit dem im Wiener Schuberttheater inszenierten Puppentheaterstück F. Zawrel – erbbiologisch und sozial minderwertig ein Denkmal gesetzt. Sitzt man in der Aufführung und schließt die Augen, so glaubt man, Friedrich Zawrel selbst sprechen zu hören – so genau trifft Habjan Sprache und Tonfall Zawrels. Die Aufführung ist mehr als eine Talentprobe, die großen Berichte in Falter und Augustin sind angemessen. Es braucht nicht viel Weitsicht, um dem als Schauspieler, Puppenbauer, Puppenspieler und Kabarettist vielseitig und durchwegs herausragend begabten Nikolaus Habjan eine große künstlerische Karriere vorherzusagen. Demnächst ist Habjan wieder am Burgtheater zu sehen (vgl die Rezension im Standard).
Nikolaus Habjan (Foto: Sabine Hauswirth) |