Von Lissabon nach Cascais

Lissabon, am Rande Europas gelegen und den Blick nach Amerika gerichtet, ist vielleicht die schönste und vollkommenste Hauptstadt des Kontinents. Mit einem ganzjährig angenehmen Klima gesegnet vereint sie wie kaum eine andere Stadt Alt und Neu. In Vierteln wie dem Bairro Alto finden sich Geschäfte so hip wie sonst nur in London, New York und Mailand – und das in einer atemberaubenden baulichen und landschaftlichen Kulisse. Die NYT hat das Phänomen kürzlich aufgegriffen.
Die Bewohnerinnen und Bewohner Lissabons scheinen sich jeden Moment der Schönheit des Ortes bewusst zu sein und sie demütig zu empfangen, Überheblichkeit ist ihnen fremd. Die Stadt brachte mit Fernando Pessoa einen großen Dichter hervor, dessen Werk mit seiner Heimatstadt verwoben ist. Lissabon inspirierte seit jeher Künstler; Thomas Bernhard kam hierher um zu schreiben, Pascal Mercier holte sich Anregungen für seinen großen Roman Nachtzug nach Lissabon.
Melancholie, Sehnsucht und Schwermut werden im  Fado zu Musik. In seiner ursprünglichsten Form kann man ihn jeden Freitag Abend etwa im Lokal Tricanita, einige Schritte von der Schiffsanlegestelle in Cacilhas, jenseits des Flusses Tejo, erleben. Wie überhaupt ein Abstecher mit der Fähre nach Cacilhas bei keinem Aufenthalt in Lissabon fehlen sollte. Dasselbe gilt für die Strände der Costa da Caprica, ebenso wie für die Küste von Estoril. Aus dem Zentrum Lissabons weg führt die Schnellbahn hinaus nach Estoril und Cascais, in 30 Minuten erreicht man die wunderbare, kilometerlange Küstenpromenade.  Nur wenig weiter findet man sich rund um den Cabo da Roca, dem westlichsten Punkt Kontinentaleuropas, an einem steilen und wilden Abschnitt der Atlantikküste wieder.


 Promenade zwischen Cascais und Estoril
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